Schachaufgaben 1858 |
aus Payne's Illustrirter Familien-Kalender für das Jahr 1858.
Die Schachaufgaben aus dem Illustrierten Familienkalender habe ich fotografiert und mit Kurzbiografien und Anmerkungen zu den Schachkomponisten versehen. Die biografischen Angaben sind aus meinem Buch Elke Rehder: "Schach in Zeitungen des 19. Jahrhunderts. 210 Schachaufgaben und 200 Bilder." Homburg, EDITION JUNG, 2014. 340 S., Format DIN A5, kartoniert. ISBN 978-3-933648-54-9. Die auf dieser Internetseite abgebildeten originalen Fotografien sind in meinem Buch nicht enthalten. Die Fotos wurden für die Buchproduktion vom Verleger Karl-Otto Jung in "moderne" Diagramme übertragen und Lösungen mit einem professionellen Computerprogramm erarbeitet. Die Lösungen in der alten Schrift und der damaligen Darstellungsform folgen am Ende dieser Internetseite. Ein Klick auf eine Abbildung öffnet ein Fenster mit einer größeren Darstellung.
Nr. 1 - Konrad Bayer (auch Conrad Bayer) (10.11.1828–20.09.1897) war Schachspieler, Advokat und Handelskammersekretär in Olmütz. Er gehört zu den Hauptvertretern der deutschen Problemkunst in den 1850er Jahren. Bayer siegte in mehreren internationalen Problem-Turnieren, 1856 im Londoner Era-Turnier, 1857 erhielt er den zweiten Preis beim ersten Amerikanischen Schachkongress, 1860 im Régence-Turnier in Paris und 1862 und 1866 in zwei weiteren Turnieren in England.
Nr. 2 - Albert Barbe (keine Lebensdaten) gilt neben Max Lange als Wegbereiter des Hilfsmatts, eine Kompositionsrichtung im Schach, in der beide Parteien kooperieren, damit Weiß den schwarzen König in der vorgegebenen Anzahl von Zügen mattsetzen kann. Das Hilfsmatt wurde später von dem amerikanischen Spieleerfinder und Schachkomponisten Samuel Loyd und dem Schachkomponisten Otto Würzburg weiter ausgearbeitet.
Nr. 3 - Richard Bruno Ewald Schurig (06.06.1825–29.08.1896) war ein Leipziger Schachspieler und schrieb das Lehrbuch des Schach- und Scatspiels sowie das Lehrbuch der Arithmetik. Schurig spielte gegen die großen Meister wie Anderssen, Paulsen, Mieses, Minckwitz und Zuckertort. Schurig soll auch der Erfinder des sogenannten Räuberschachs sein. Bei dieser Spielvariante besteht Schlagzwang und es gewinnt der Spieler, dessen Figuren alle geschlagen wurden.
Nr. 4 - Richard Beuthner (1812–1895) war Rechtsanwalt und einer der starken Schachspieler in Leipzig. Er spielte 1863 und 1864 in Leipzig gegen Louis Paulsen, dem damals stärksten Spieler in Deutschland. Beuthner ist auch bekannt für einige Selbstmattstudien.
Nr. 5 - Friedrich Georg Wieck (24.07.1800–17.01.1860) war ein Industrieller und Verfasser technischer Schriften. Sein 1829 konstruierter Bobinetwebstuhl war die erste in Deutschland hergestellte Maschine dieser Art. Von Wieck wurden auch Schachkompositionen veröffentlicht, u. a. 1857 in der niederländischen Schachzeitung Sissa und mehrfach in Payne's Illustrirtem Familien-Journal 1859 bis 1862.
Nr. 6 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Nr. 7 - zu Friedrich G. Wieck siehe Aufgabe Nr. 5
Nr. 8 - zu Albert Barbe siehe Aufgabe Nr. 2
Nr. 9 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Nr. 10 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Nr. 11 und Nr. 12 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Nr. 13 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Nr. 14 - zu Richard Schurig siehe Aufgabe Nr. 3
Nr. 15 und Nr. 17 - Herrmann Pollmächer (auch Hermann, 08.09.1826–24.12.1861) war Rechtsanwalt und einer der starken Schachspieler in Leipzig. 1856 spielte er gegen den damals stärksten Spieler Max Bezzel aus Ansbach, welcher in einer Serie von zehn Partien die Oberhand behielt. In der Zeit von 1852 bis 1860 spielte Pollmächer in Leipzig auch mehrfach gegen Adolf Anderssen. Zusammen mit Max Bezzel (Ansbach), August Lemme (Magdeburg) und Richard Mangelsdorf (Leipzig) entwickelte Pollmächer 1857 ein Preisproblem für Payne's Illustrirtes Familien-Journal.
Nr. 16 - zu Richard Beuthner siehe Aufgabe Nr. 4
Nr. 18 - zu Konrad Bayer siehe Aufgabe Nr. 1
Achtung! Hier folgen jetzt gleich die Lösungen