Problemschach - Schachaufgaben im Original von 1862 |
Schachaufgaben aus Payne's Illustriertem Familienkalender.
Die Schachaufgaben aus dem Illustrierten Familienkalender habe ich fotografiert und mit Kurzbiografien und Anmerkungen zu den Schachkomponisten versehen. Die biografischen Angaben sind aus meinem Buch Elke Rehder: "Schach in Zeitungen des 19. Jahrhunderts. 210 Schachaufgaben und 200 Bilder." Homburg, EDITION JUNG, 2014. 340 S., Format DIN A5, kartoniert. ISBN 978-3-933648-54-9.
Die auf dieser Internetseite abgebildeten Originale sind in meinem Buch nicht dargestellt. Mein Buch enthält "moderne" Diagramme und Lösungen.
Die Lösungen in alter Schrift und Form finden Sie unten auf dieser Internetseite.
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Nr. 73-75 - Samuel Loyd (auch: Sam Loyd, 30.01.1841 Philadelphia – 10.04.1911 New York) war ein bekannter Schachkomponist, Spiele-Erfinder und Rätselspezialist. Loyd nahm unter anderem 1867 am internationalen Schachturnier anlässlich der Weltausstellung in Paris teil. Nach 1870 widmete er sich mehr den mathematischen Denkspielen und der Erfindung origineller Werbegeschenke. 1885 wettete Loyd mit dem Schachweltmeister Wilhelm Steinitz, dass er schneller ein Schachproblem komponieren als Steinitz die Lösung finden könne. Er verlor diese Wette und siegte in einer Revanche.
Nr. 76-77 - Charles White (1837 – ?) veröffentlichte 1854 in Sunbury-on-Thames erste Schachkompositionen. Im Alter von 20 Jahren nahm er 1857 am ersten amerikanischen Schachkongress in New York teil. Später war White als Stabsarzt bei der Königlichen Artillerie tätig und ab 1864 in Indien stationiert. 1885 veröffentlichte er seine Sammlung von 112 Schachproblemen, die er in dreißig Jahren komponiert hatte, beim Verleger W. W. Morgan, 67 Barbican, in London, der ab 1878 auch die Neue Serie des Chess Player’s Chronicle verlegte. White kooperierte eng mit dem Schachkomponisten H. J. C. Andrews. Henry John Clinton Andrews (08.06.1828–26.02.1887) war ein britischer Schachspieler und Schachkomponist. 1887 gab Andrews im Verlag von Cassell & Company zusammen mit E. N. Frankenstein, B. G. Laws und C. Planck das Buch The Chess Problem heraus. Dieses Buch enthält 400 Schachprobleme.
Nr. 78-80 - Hyacynth R. Agnel (auch Hyacinth) (25.11.1799 New York – 10.02.1871 West Point) war Lehrer für französische Sprache an der Militärakademie in West Point. 1845 gründete er dort den ersten Schachklub. Sein Buch The Book of Chess wurde 1859 von D. Appleton and Company in New York erstmalig veröffentlicht.
Nr. 81 - Joseph Alonzo Potter (29.12.1837–30.07.1859) war seit früher Jugendzeit körperlich behindert und begann mit dem Schachspiel erst 1856. Er komponierte ca. 100 Schachprobleme und betreute sehr erfolgreich 8 Monate lang die Schachspalte in der Zeitung American Union, bevor er früh verstarb.
Nr. 82-84 - Rudolf Willmers (Berlin 31.10.1821–24.08.1878 in Wien) war ein hervorragender Pianist und gab Konzerte in ganz Europa. Willmers war Sieger beim First American Chess Congress 1857 in New York. Er belegte den 1. Platz beim Problemschach Turnier vor Konrad Bayer und Samuel Loyd.
Nr. 85-86 - Franz della Torre (keine Lebensdaten). Im Oktober 1811 wechselte der Adjunkt des Landgerichtes Kitzbühel, Franz della Torre, in den Kriminal-Bezirk Lauffen. 1847 wurde er als einer der Räthe des k. k. Civil-Justiztribunals in Verona genannt. Drei seiner Schachkompositionen findet man im Schach-Problem-Turnierbuch von J. Löwenthal (Leipzig, J. J. Weber 1857). In der Juni-Ausgabe 1871 veröffentlichte die Berliner Schachzeitung eine Aufgabe Nr. 3137 von Franz della Torre (Seite 186), welche aus der von Dr. Samuel Gold redigierten Schachspalte des Wiener Salonblattes entliehen wurde. Am 1. Januar 1873 erwähnte The Westminster Papers auf Seite 133/134 unter der Überschrift "Our Problem Tourney" die Komposition "Durch Kampf zum Sieg" von Franz della Torre in Wien.
Nr. 87 - Eugene Beauharnais Cook (19.05.1830–19.03.1915) war ein amerikanischer Problemschach-Komponist. Er folgte Samuel Loyd als Redakteur für Fiske's Zeitschrift The Chess Monthly. Cook gab 1868 eine große Sammlung mit fast 2500 Problemen unter dem Titel American Chess Nuts heraus und galt seinerzeit als berühmtester Fachmann für Problemschach. Seine Schachbibliothek ist nach der White Collection die zweitgrößte in den USA und befindet sich heute in der Cook Chess Collection der Princeton University Library.
Nr. 88-89 - Theodore Morris Brown (1837 Hammondsport, New York – 25.09.1876). Er begann bereits mit 12 Jahren Schach zu spielen und veröffentlichte seine erste Komposition zum Problemschach 1855. Brown war Präsident des Newark Chess Club. Er redigierte die Schachspalte in der Wochenzeitung New York Clipper, die von 1853 bis 1924 erschien. Brown lebte in Fond du Lac in Wisconsin und veröffentlichte 78 Schachkompositionen unter dem Titel Book of Chess Problems, im Verlag O. A. Brownson, Dubuque, Iowa, 1874. Zwei Jahre später verstarb er in Penn Yan, einem kleinen Dorf in Yates County im Bundesstaat New York.
Nr. 90 - Dr. Carl Meier (07.04.1812 Bremen – 20.11.1869) war Jurist und ab 1849 bis zu seinem Lebensende als Richter in Bremen tätig. 1844 verlegte er in Zürich sein Buch Der Schachkampf in Paris, im November und December 1843, zwischen Mr. Staunton und M. de St.-Amant. Er war mit dieser Publikation schneller als die Schachmeister Staunton im Chess Chronicle und Saint-Amant im Le Palamède. Dr. Carl Meier reichte auch Schachaufgaben an die Redaktion der Leipziger Illustirten Zeitung ein. Die Zeitung druckte seine Schachaufgaben mit der Ortsangabe "Bieberich" [sic!] in Ergänzung zu seinem Namen. Es ist möglich, dass sich Dr. Carl Meier 1845 auf seiner Rückreise von Zürich nach Bremen am Rhein in Wiesbaden-Biebrich aufhielt.
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