1860 - Schachaufgaben und Schachprobleme |
Die auf dieser Seite gezeigten Schachaufgaben habe ich aus Payne's Illustrirtem Familien-Kalender von 1860 fotografiert und mit Anmerkungen zu den einzelnen Schachkomponisten versehen. Die Angaben wurden überwiegend aus meinem Buch Elke Rehder: "Schach in Zeitungen des 19. Jahrhunderts. 210 Schachaufgaben und 200 Bilder." Homburg, EDITION JUNG, 2014. 340 S., Format DIN A5, kartoniert. ISBN 978-3-933648-54-9.
Die hier gezeigten historischen Original-Diagramme und Aufgaben sind nicht in meinem Buch abgebildet.
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Nr. 37 - Eugene Beauharnais Cook (19.05.1830–19.03.1915) war ein amerikanischer Problemschach-Komponist. Er folgte Samuel Loyd als Redakteur für Fiske's Zeitschrift The Chess Monthly. Cook gab 1868 eine große Sammlung mit fast 2500 Problemen unter dem Titel American Chess Nuts heraus und galt seinerzeit als berühmtester Fachmann für Problemschach. Seine Schachbibliothek ist nach der White Collection die zweitgrößte in den USA und befindet sich heute in der Cook Chess Collection der Princeton University Library.
Nr. 38 - F. W. Werner in Lennep
Nr. 39 - Friedrich Georg Wieck (24.07.1800–17.01.1860) war ein Industrieller und Verfasser technischer Schriften. Sein 1829 konstruierter Bobinetwebstuhl war die erste in Deutschland hergestellte Maschine dieser Art. Von Wieck wurden auch Schachkompositionen veröffentlicht, u. a. 1857 in der niederländischen Schachzeitung Sissa und mehrfach in Payne's Illustrirtem Familien-Journal 1859 bis 1862.
Nr. 40 - Richard Bruno Ewald Schurig (06.06.1825–29.08.1896) war ein Leipziger Schachspieler und schrieb das Lehrbuch des Schach- und Scatspiels sowie das Lehrbuch der Arithmetik. Schurig spielte gegen die großen Meister wie Anderssen, Paulsen, Mieses, Minckwitz und Zuckertort. Schurig soll auch der Erfinder des sogenannten Räuberschachs sein. Bei dieser Spielvariante besteht Schlagzwang und es gewinnt der Spieler, dessen Figuren alle geschlagen wurden.
Nr. 41 - Theodore Morris Brown (1837 Hammondsport, New York – 25.09.1876). Er begann bereits mit 12 Jahren Schach zu spielen und veröffentlichte seine erste Komposition zum Problemschach 1855. Brown war Präsident des Newark Chess Club. Er redigierte die Schachspalte in der Wochenzeitung New York Clipper, die von 1853 bis 1924 erschien. Brown lebte in Fond du Lac in Wisconsin und veröffentlichte 78 Schachkompositionen unter dem Titel Book of Chess Problems, im Verlag O. A. Brownson, Dubuque, Iowa, 1874. Zwei Jahre später verstarb er in Penn Yan, einem kleinen Dorf in Yates County im Bundesstaat New York.
Nr. 42 - J. Scholz in Prenzlau
Nr. 43 - R. Naumann in Gnesen
Nr. 44 - E. R. Schultz in Elberfeld
Nr. 45 - Johannes Seeberger (17.09.1843 Graz – 11.11.1879 Bad Lindewiese, heute Tschechien) war ein österreichischer Komponist für Schachprobleme. Er war Direktor der Eisenwerke in Lilienfeld. Er ist Namensgeber für den sogenannten "Seeberger" im Problemschach, wobei ein frei beweglicher Stein in seiner Zugkraft durch eine indirekte kritische Kombination so eingeschränkt wird, dass der sich dadurch ergebende Zugzwang ausgenutzt werden kann.
Nr. 46 - Konrad Bayer (auch Conrad Bayer) (10.11.1828–20.09.1897) war Schachspieler, Advokat und Handelskammersekretär in Olmütz. Er gehört zu den Hauptvertretern der deutschen Problemkunst in den 1850er Jahren. Bayer siegte in mehreren internationalen Problem-Turnieren, 1856 im Londoner Era-Turnier, 1857 erhielt er den zweiten Preis beim ersten Amerikanischen Schachkongress, 1860 im Régence-Turnier in Paris und 1862 und 1866 in zwei weiteren Turnieren in England.
Nr. 47 - Albert Barbe (keine Lebensdaten) gilt neben Max Lange als Wegbereiter des Hilfsmatts, eine Kompositionsrichtung im Schach, in der beide Parteien kooperieren, damit Weiß den schwarzen König in der vorgegebenen Anzahl von Zügen mattsetzen kann. Das Hilfsmatt wurde später von dem amerikanischen Spieleerfinder und Schachkomponisten Samuel Loyd und dem Schachkomponisten Otto Würzburg weiter ausgearbeitet.
Nr. 48 - Herrmann Pollmächer (auch Hermann, 08.09.1826–24.12.1861) war Rechtsanwalt und einer der starken Schachspieler in Leipzig. 1856 spielte er gegen den damals stärksten Spieler Max Bezzel aus Ansbach, welcher in einer Serie von zehn Partien die Oberhand behielt. In der Zeit von 1852 bis 1860 spielte Pollmächer in Leipzig auch mehrfach gegen Adolf Anderssen. Zusammen mit Max Bezzel (Ansbach), August Lemme (Magdeburg) und Richard Mangelsdorf (Leipzig) entwickelte Pollmächer 1857 ein Preisproblem für Payne's Illustrirtes Familien-Journal.
Nr. 49 - K. Prager in Leipzig
Nr. 50 - Samuel Loyd (auch: Sam Loyd, 30.01.1841 Philadelphia – 10.04.1911 New York) war ein bekannter Schachkomponist, Spiele-Erfinder und Rätselspezialist. Loyd nahm unter anderem 1867 am internationalen Schachturnier anlässlich der Weltausstellung in Paris teil. Nach 1870 widmete er sich mehr den mathematischen Denkspielen und der Erfindung origineller Werbegeschenke. 1885 wettete Loyd mit dem Schachweltmeister Wilhelm Steinitz, dass er schneller ein Schachproblem komponieren als Steinitz die Lösung finden könne. Er verlor diese Wette und siegte in einer Revanche.
Nr. 51 - J. Hendel in Dresden
Nr. 52 - Richard Beuthner (1812–1895) war Rechtsanwalt und einer der starken Schachspieler in Leipzig. Er spielte 1863 und 1864 in Leipzig gegen Louis Paulsen, dem damals stärksten Spieler in Deutschland. Beuthner ist auch bekannt für einige Selbstmattstudien.
Nr. 53 - Karl Pitschel (auch Carl, 1828–29.01.1883) war Schachmeister und spielte unter anderem 1851 gegen Anderssen, 1871 gegen Paulsen und 1873 gegen Steinitz.
Nr. 54 - Frank Healey (auch Francis) (19.11.1828–17.02.1906 London) war ein englischer Schachspieler und bekannter Schachkomponist. 1866 veröffentlichte er eine Sammlung von 200 eigenen Schachkompositionen unter dem Titel A Collection of 200 Chess Problems. Für ihn waren Schachprobleme wie eine Poesie des Schachspiels. Seine bekannteste Schachaufgabe zeigt die Vorausbahnung, die beim Bristol Problem Tourney 1861 den ersten Preis erhielt. Im Schlüsselzug bahnt der weiße Turm im Voraus den Weg für seine Dame, international bekannt als "Healeys Bahnung" oder "Bristol-Thema".
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